Das Bergpanorama war gigantisch, der See glitzerte in der
Sonne.
Gisela hatte den Anstieg geschafft, den See erreicht. Die
Anfahrt mit dem Fahrrad war auch gelungen.
Morgens früh war Gisela mit dem Fahrrad gestartet. Im Tal
angekommen begann der Anstieg. Zu Fuß ging es Höhenmeter um Höhenmeter. „Tu
was.“ hatte Waltraud gesagt. „Du brauchst Bewegung.“ Genau das machte Gisela
also jetzt. Erst Fahrrad fahren, dann den Berg erklimmen. „Geh schwimmen“ hatte
Waltraud empfohlen. Das machte Gisela jetzt.
Völlig erschöpft vom Radeln und Wandern stand sie nun
vorm Bergsee. Das Wasser war kalt, auf der Oberfläche hämmerte wie ein
Stroboskop das Sonnenlicht. Gisela ging ins kalte Nass. Die Kälte schnürte
alles zu. Atmen unmöglich. Dazu die Schmerzen in der Leiste vom Wandern. Mit
dem Blick auf das Bergpanorama lies sich Gisela ins Wasser gleiten. Dann der
erste Ruck, noch einmal Rundumblick, dann abtauchen. Gisela wusste, was nun
kam. Sie erfüllte den letzten Willen von Waltraud.
Gesehen hat sie keiner mehr.
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